Der Begriff Manierismus stammt von italienischen Substantiv maniera und dem Adjektiv manierato ab. Er beschreibt eine Stilrichtung in der Übergangsphase von der Spätrenaissance zum Barock in Malerei, Baukunst, Musik, Plastik und Literatur. Wahrscheinlich geht der Begriff auf Vasari (*1511, †1574) zurück. Dieser bezeichnete den Spätstil Michelangelos als „Maniera“ im Sinne von Manier. Was sowohl für die charakteristische Art und Weise von jemandem oder etwas oder dem typischen Stil eines Künstlers, einer Kunstgattung oder Darstellungsform steht. Manier bezeichnet aber auch bildungssprachlich abwertend Künstelei und Mariniertheit. mehr Infos...
Kunstgeschichtlich wird der Begriff Manierismus erstmals 1792 von dem italienischen Historiker Luigi Lanzi verwendet und später von Jacob Burckhard aufgegriffen. Lanzi beschreibt in seiner 1795/96 erschienenen „Storia pittorica d’Italia“ die italienische Malerei nach Raffael abfällig als „Maniera“. Als Ausgangspunkt des Manierismus gilt Florenz. Bereits 1520 sind erste Anfänge in Wandbildern der florentinischen und römischen Malerei erkennbar - in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erlebt der Manierismus hier seine Blütezeit.
Malerei des Manierismus
Dabei vereint der Manierismus mehrere Strömungen. Für gewöhnlich gilt der Manierismus als übertrieben, exaltiert, ungewöhnlich und geschraubt, gekünstelt bis zu abstrus. Es wird ihm eine Vorliebe für das Absonderliche und Kuriose zugeschrieben. So werden in manieristischer Art ausgeführte Figuren langgestreckt und kleinköpfig dargestellt, ihre Körper sind eigenartig verdreht und wirken eher bewegt. Michelangelo empfahl seinen Schülern die leicht gedrehte, schraubenförmige Gestaltung der Skulptur „Figura Serpentina“ – einer sich „schlängelnden Figur“ - zur Orientierung. Auf den Wandbildern des Manierismus dominiert eine eher kalt wirkende Farbgebung und starke Kontraste von hell und dunkel. Die klassischen Proportionen, wie sie in der Renaissance üblich sind, werden durch überbetonte Akzente bis hin zur Disharmonie entfremdet und überzeichnet. Die strenge naturalistische Formgebung weicht der Übertreibung. Überwog in der Renaissance die Wiedergabe nackter Männer, erscheinen jetzt vor allem überschlanke, entblößte Frauenkörper auf Wandbildern und als Skulptur. Von Florenz ausgehend breitet sich der Manierismus nach Norden und über ganz Europa aus. Dabei ist das Wesen und das Erscheinungsbild des Manierismus nur schwer einzugrenzen, denn es treten zahlreiche zum Teil gegensätzliche Strömungen auf. Während bei dem spanischen Maler El Greco und Tintoretto eher eine „Entsinnlichung“ der Figuren auf Wandbildern zu sehen ist, lässt sich bei Corregio und Parmigiano genau das Gegenteil, nämlich eine Sinnenhaftigkeit, auf den Bildern beobachten.
Entwicklung des Manierismus
Als richtungsweisend für den Manierismus gilt die Forderung des Malers Jacobo Pontorno (*1494, †1557). Er behauptete, die „Kunst müsse die Natur ändern“. Seine Gemälde sind Abbilder höfischen Glanzes. Er betont die exakte Wiedergabe von Details, etwa eines prunkvollen Gewandes, die Darstellung der porträtierten Person tritt in den Hintergrund. Spätwerke Corregios (*1489, †1534) aus Parma zeigen deutlich manieristische Züge - vervollkommnet wurde sein Stil von seinen Schülern. Corregios Wandbild „Madonna mit langem Hals, das 1540 entstand, zeigt eine kühl wirkende Figur mit überlangen Gliedern in einer unnatürlich verdrehten Haltung. Typisch für die manieristische Malweise in Florenz sind klare Umrisse und helle, eher kühle Farben. In Venedig bevorzugen die Maler dagegen „sfumato“ – die Entschärfung der Konturen. Dies lässt sich in Tintorettos Wandbild „Entführung des Leichnams des Heiligen Markus“ deutlich ablesen. In Frankreich entsteht unter König Heinrich II. in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein eigener höfisch-manieristischer Stil. Beispiel ist die Darstellung der königlichen Mätresse Diane de Poitiers von einem unbekannten Maler auf einem Wandbild. Es zeigt die Geliebte des Königs als nackte, jungfräuliche Jagdgöttin Diana – ihr Köcher hängt an einem juwelenbesetzten Band. El Greco (*1541, †1614), der ursprünglich aus Griechenland stammte und seit 1577 in Toledo wohnte, gilt wohl als bedeutender Vertreter manieristischer Malerei in Spanien. Sein schmalformatiges hohes Wandbild „Auferstehung Christi“ (Prado, Madrid) ist ganz in leuchtenden aber kalten Farben gehalten. Zu den bedeutendsten manieristischen Malern in den Niederlanden zählt Pieter Brueghel der Ältere (*1529/39, †1638). Mit seinem Wandbild „Seesturm“ schuf er ein Meisterwerk des Stils. Ein weiterer Meister des Manierismus und Herausarbeiten des Skurrilen ist Guiseppe Arcimboldo (*1527, †1593). In der Zeit von 1562 bis 1587 arbeitete er am Hof des deutschen Kaisers Rudolf dem II. in Prag. Geradezu bizarr mutet sein aus Pflanzen und Früchten zusammengesetztes Porträt Rudolfs des II. an. Bekannt sind auch seine Jahreszeitenbilder. In dem Zyklus wird der Winter durch einen Männerkopf repräsentiert, der sich aus Wurzelwerk und Laub zusammengesetzt.
Hochwertige Kunstdrucke
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